Freitag, 18. Juni 2010

änny can sleep in the city that never sleeps.

Tag 2:
Nachdem ich gestern ganz schön kämpfen musste, nicht vor 10 Uhr abends schon schlapp zu machen und einfach schlafen zu gehen (bis halb 11 hab ich durchgehalten) konnte ich dann auch einigermaßen den Zeitunterschied verkraften, auch wenn ich ab 3 Uhr morgens jede Stunde einmal aufwachte. Nachdem ich dann schon 1 Stunde mich herumgewälzt und Musik gehört hatte, stand ich dann doch um 8 endlich auf um mich am einzigen Badezimmer für 4 mal 6 Betten anzustellen. Zum Glück war um diese Uhrzeit noch nicht viel los und nur zwei Mädels vor mir dran - und das WM Spiel Niederlande gegen Dänemark, das im zentralen Gemeinschaftsraum auf dem riesigen HD-Fernseher lief, war ja zum Glück auch nicht gerade eines der langweiligsten ;) Ja, das mit dem "sich der WM entziehen" hat leider bisher noch nicht so toll geklappt. Ich bin eben nicht irgendwo in einem erzkonservativen Nest in Idaho gelandet, sondern in NYC, wo eben auch viele, viele Fussball Begeisterte Nationen aufeinander treffen, und das nicht nur in einem Hostel. Auch sehr viele Pubs zeigen live die WM-Spiele.
Meine Unterkunft für die zweite Hälfte meines Urlaubs habe ich gerade eben auch schon gesichert. Da ich nur bis zum 19ten hier gebucht hatte um zu sehen, wie das Hostel ist, mir die Umzieherei von Brooklyn hierher aber schon echt gereicht hat, das Hostel ziemlich gut gelegen, nicht all zu teuer und sonst auch ganz gemütlich ist, habe ich eben an der Rezeption schon für die zweite Häflte meines Urlaubs reserviert. So wie es aussieht, kann ich sogar im selben Bett bleiben. Ganz eventuell muss ich in das Bett an der gegenüberliegenden Wand wechseln, aber damit könnte ich auch leben, solang ich den schweren Rucksack nicht mit mir herumschleppen muss ;)
Was habe ich heute so unternommen? Heute morgen musste ich, wie schon erwähnt, erst einmal in ein anderes Hostel umziehen. Nachdem ich dann um 12 Uhr hier eingecheckt hatte, die Zimmerbelegung aber erst um 15 Uhr möglich war, verstaute ich mein Gepäck im Schließfach und machte mich erst einmal auf die Socken. Aber ohne Socken, sondern barfuß in Sandalen. Das Ergebnis: Noch 2 weitere Blasen :( Diese eigentlich so tollen, für diese Schuhe aber ziemlich blöden Blasenpflaster blieben einfach am Schuh innen kleben und lösten sich ab. Als ich schließlich an der Gemäldegallerie ankam, die ich als erstes besuchen wollte, kam ich nur noch humpelnd vorwärts. Für die Gallerie und den halben Weg zurück zur U-Bahnstation hielt ich aber noch tapfer durch.
Von der Gallerie und der Austellung dort hatte ich nur durch einen Tipp einer Zimmermitbewohnerin im Hostel in Williamsburg erfahren. Ein echt grandioser Tipp, denn wann hat man schon einmal die Möglichkeit 27 späte Werke von Claude Monet kostenlos aus nächster Nähe betrachten zu können? In 4 Räumen waren die Werke - alle mit Motiven aus Monets Garten in Giverny, hauptsächlich Seerosen - in "Epochen" unterteilt, ausgestellt. Selbst wenn ich sie hätte fotografieren dürfen, kein Foto oder Druck kommt an diese Ausdruckskraft heran. Diese mit dem zunehmenden Alter Monets immer wilder gezogenen Pinselstriche, das Relief der vielen Lagen mal ganz dünn mit dem fast trockenen Pinsel, dann wieder teilweise sehr dick, frisch aufgetragener Farbe, diese unglaublich strahlenden, intensiven Farben. Stellt man sich nur einen halben Meter vor eines der Bilder, so hat man das Gefühl, man würde in eine Farbexplosion gezogen. Tritt man ein paar Schritte zurück, so ergibt sich plötzlich ein zusammenhängendes Bild.
Nach der Monetaustellung ging ich erst einmal in einem typischen Deli, der auf dem Weg zur U-Bahnstation lag, ein paar Happen essen. Eine bunte Mischung von warmem und kaltem Speisen aus aller Herren Länder und zudem noch seeehr lecker!
Nach der nächsten Pflasterwechselrunde auf einer Bank in einem kleinen Park (ja, es gibt auch noch andere grüne Flecken in NYC außer den Centralpark!) fuhr ich mit der U-Bahn nach Soho, wo ich eigentlich eine Handtasche kaufen wollte. Nach einem relativ langen Aufenthalt in einem Jeansladen mit super nettem, hochmotiviertem Personal, war ich dann allerdings um eine enge, schwarze Levis-Jeans reicher und gar nicht so viel Dollar ärmer :)
Da ich um 17 Uhr jetzt immer ein festes Date mit der Basisstation in Hamburg habe ;) machte ich mich danach dann erst einmal wieder auf den Weg zurück zum Hostel.
Soweit bisher der Tag. Vielleicht gehe ich gleich noch mit einem marokkanischem Mädel, dass ich vorhin im hier im Hostel getroffen habe, eine Kleinigkeit essen. Was die Ausgehmöglichkeiten besonders am Abend angeht, ist das Hostel da echt perfekt. Das Haus liegt direkt an einer Straßenecke zur Amsterdam Avenue an der einige Restaurants und Bars und auch ein kleiner Supermarkt, alle nicht einmal 2 Minuten entfernt, liegen.

1 Kommentar:

Ina hat gesagt…

Hey du!
Du musst doch deine High Heels auspacken für New York! Dann klappt das auch mit den Blasenpflastern - hoff ich zumindest, denn ich muss mir morgen welche anziehen... :P

Jaja... Monet ist live schon echt faszinierend! Aber man kann auch für August Sander in der Tate viermal so lange brauchen wie der Begleiter...

Ach und übrigens: der WM kann man sich mitten in Deutschland übrigens ziemlich einfach entziehen, also falls du tauschen willst...? :)
Dann geh ich n bissl für dich shoppen, mir wird nicht so leicht ne enge schwarze Levis angedreht...

Wünsch dir noch ganz viel Spaß da drüben! Fühl dich gedrückt!