Eigentlich wollte ich alle Patches zuvor auch noch mit Zickzackstich säumen, doch gerade bei den gröberen Stoffen zog sich der Stoff immer zusammen. Deswegen habe ich mir das Säumen nun gespart.
Die Stoffe habe ich alle über das Internet bestellt. Sie sind von der Machart und dem Material alle ziemlich unterschiedlich. Von groben Polsterstoffen bis hin zu feinen Bekleidungsstoffe, von Baumwolle über Mischgewebe bis zu Polyester ist alles dabei. Wichtig war mir nur, dass sie irgendein rosa-rot-grünes Blumenmotiv auf weißem, grauem oder beigem Grund haben.
Im Hintergrund könnt ihr ganz gut sehen, wie ich bei der Arbeit vorgegangen bin. Als aller erstes habe ich die unterschiedlichen Quadrate bunt gemischt vor mir so auf den Boden gelegt, wie sie später zusammengenäht werden sollen. Man sollte dabei möglichst zufällig vorgehen. Zwar habe ich schon darauf geachtet, dass nicht immer wieder zwei oder mehrere Quadrate des selben Stoffes nebeneinanderliegen, aber man sollte nicht zu viel planen. Zum Schluss ergibt gerade das erst vermeintliche Chaos ein besonders schönes Gesamtbild. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie völlig unterschiedliche Stoffe, die einzeln nebeneinandergelegt überhaupt nicht zusammenpassen, im Patchwork wunderbar harmonieren. Damit die unterschiedlichen Stoffe noch besser eine Einheit bilden können, ordne ich die Quadrate immer mit durchlaufender Fadenrichtung an (falls eine zu erkennen ist), in meinem Fall horizontal. Besonders bei groben, leinenartig gewebten Stoffen, wie ich sie unter anderem verwendet habe, ergibt dies einen schönen Effekt.
Nun aber wieder zurück zu den eigentlichen Arbeitsschritten. Zunächst habe ich immer 4 Quadrate in einer Reihe mit Stecknadeln zu Streifen verbunden. Die Anzahl ist jedoch abhängig von der Größe der Decke. Bei mir bot sich die Zahl "4" an, weil der Patchworkteil der Decke 16 Patches breit ist. Um den Überblick nicht zu verlieren bietet es sich deshalb an, das Ganze sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung vierzuteilen, sodass man wieder Quadrate erhält, dazu aber später mehr.
Beim Setzen der übrigen Nadel ist selbstverständlich zuvor schon darauf zu achten, dass der Kopf beim Nähen immer zum Näher gewandt ist und die Naht an der rechten Kante gesetzt wird, also links der restliche Stoff liegt. Dadurch kann man beim Nähen die Nadel leicht herausziehen und muss den ganzen Stoff nicht unter dem Nähmaschinenarm "durchwursteln". Anschließend können die Viererstreifen Stück für Stück zusammengenäht werden. Ich habe bei meiner Decke immer erst alle Viererstreifen für eine Gesamtfläche von 4X16 Quadraten zusammengenäht. Das grenzt zwar an Fließbandarbeit, aber es spart Zeit, und außerdem: Patchworken hat sowieso sehr viel mit Akkordarbeit gemein ;-)
Auch wenn es nicht sonderlich viel Spaß macht, Fäden versäubern muss sein, besonders, wenn man wie in meinem Fall die Ränder der einzelnen Patches nicht gesäumt hat. Ich habe es mir angewöhnt nach jeder einzelnen Naht die Fäden sowohl am Nahtanfang als auch am -ende immer gleich mit einem dreifachen Knoten zu sichern und auf ca. einen 3/4cm Länge abzuschneiden. Erstens sind so die Fäden nicht mehr im Weg und die Gefahr, dass sie sich beim weiteren Nähen in der Maschine verheddern, gebannt. Zweitens ist es noch viel schlimmer ganz zum Schluss hunderte von Fäden versäubern zu müssen. Das macht dann wirklich keinen Spaß mehr! ;-)
Nach dem Fertigstellen eines jeden Streifens legt man diesen am besten wieder in der richtigen Anordnung zurück zwischen die bereits fertigen und noch nicht fertigen Viererstreifen. Hier hilft einem dann übrigens die schon erwähnte Stecknadel an der linken, oberen Ecke!
Wenn alle Streifen fertig sind, die man sich für's Erste vorgenommen hat, geht es ans Bügeln. Beim Aufheizen des Eisens bitte darauf achten, was der empfindlichste Stoff maximal an Hitze aushält.
Das Foto links ist zwar schon von einem späteren Arbeitsschritt, aber es zeigt gut, wie man beim Bügeln vorgeht. Nach dem Bügeln der linken Seite kann man das Ganze auch noch einmal vorsichtig von rechts Bügeln.
Nach dem Fixieren aller Nahtstellen kann man auch dazwischen jeweils noch 1-2 Nadeln setzen.
Die Nadel, die ich vorher zum Markieren der oberen, linken Ecke verwendet habe, fällt dabei an dem einen Streifen weg. Im Bild ist sie gut zu sehen. Man kann sie jetzt einfach zum Zusammenheften "wiederverwerten". Zur Orientierung hat man ja immer noch die Nadel des anderen Viererstreifens, der weiterhin die obere, linke Ecke des nun 2X4 Patches messenden Gesamtstückes markiert.
Als nächstes kann man entweder die Streifen zusammennähen, oder aber gleich den nächsten und daran wieder den übernächsten Streifen anheften, bis man wieder ein komplettes Quadrat aus 4X4 Patches erhält. Ich habe beide Varianten ausprobiert. Erst alles zusammenzuheften spart Zeit, kann allerdings auch ungenauer werden. Zwischen Zusammenheften und Nähen zu wechseln hat den Nachteil, dass man eben die Tätigkeit wechseln muss, was gleichzeitig aber auch ein Vorteil sein kann, weil es etwas abwechslungsreicher ist. Ich persönlich habe mich für letztere Variante entschieden. Der Einfachheit halber erkläre ich die nächsten Schritte aber trotzdem anhand der ersten Methode.
So sieht das gute Stück dann aus, wenn man 3 Streifen aneinandergeheftet hat.
Hier noch einmal die Vorgehensweise: Der nächste Streifen wird einfach immer wieder rechts auf rechts in der entsprechenden Richtung auf das vorherige Stück gelegt.
Dann kann aber endlich genäht werden.
Genau so sollte das Ergebnis dann aussehen. Näht man die Nahtzugabe nämlich im umgeklappten Zustand an, hat man plötzlich drei Lagen Stoff übereinanderliegen, was später in der fertigen Decke wie ein dicker Knubbel aussehen kann.
Je länger die Nähte werden, desto schwieriger wird es die Teile aneinanderzufügen.
Doch mit ein bisschen Fingerspitzengefühl ist es machbar. Im Zweifelsfall ist es auch mal ganz ratsam sich vor dem Zusammennähen einen Schritt zurückzutreten und sich das Ganze noch einmal etwas mehr aus der Ferne anzusehen. Was im Leben funktioniert, schadet ganz sicher auch nicht beim Nähen ;-)
Bevor ich jetzt aber ins Philosophieren abdrifte, hier nun endlich mein bisheriges Zwischenergebnis.
Das war's erst mal soweit. Selbstverständlich werde ich euch über dieses "Großprojekt" weiter auf dem Laufenden halten. Und ich mach mich jetzt erst mal wieder an die Arbeit. :-)
Liebe Grüße,
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