Samstag, 8. Dezember 2012

I scream for icecream?

Nach 3 1/2 Wochen mit unserem Schatz ist es mal wieder Zeit, etwas von sich lesen zu lassen. Ganz, ganz langsam kommt so etwas wie Routine in unser Leben zu dritt. Im Normalfall möchte sie noch alle 3 1/2 Stunden gestillt werden, auch nachts. Einige Male hat sie uns nun aber schon mit einer Schlafphase von sage und schreibe 5 Stunden überrascht! :-)

Es gibt aber auch "die anderen Nächte". Gestern Abend ab ca. 19 Uhr gab es plötzlich, nachdem sie bereits eine halbe Stunde geschlafen hatte, das große Geschrei. Die arme Maus war eigentlich totmüde, satt und frisch gewickelt, aber ihr Bäuchlein war voller Luft. Sie krümmte sich regelrecht vor Schmerzen. Alle üblichen Maßnahmen halfen nichts, oder nur kurzfristig. Den Bauch ließ sie sich gar nicht erst massieren, weil sie sich so dermaßen verkrampfte, dass er ihr dadurch nur um so mehr weh tat. Genauso verhielt es sich mit dem Beinchen anhocken und wieder loslassen. Herumtragen in jeglichen Haltungen stoppte zwar kurzfristig Schreien, weil sie sich neugierig umsah, aber schon nach kurzer Zeit fing sie wieder an. Auch ein halbes Kümmelzäpfchen brachte rein gar nichts. Zwischendurch versuchte ich immer mal wieder sie zu stillen. Mal trank sie und beruhigte sich ein wenig, ein anderes Mal schrie sie einfach nur meine Brust an. Also wurde das Kind in den Kinderwagen gepackt und eine halbe Stunde im Dunkeln durch das Wohngebiet geschoben. Sie schlief sofort tief und fest ein, und genau in dem Moment, als wir sie wieder zur Tür hineinschoben, ging alles wieder von vorne los. So wurde sie ausgepackt und nur in der Windel nackig auf Papas nackte Brust gelegt, doch auch das half nichts. Sie ließ sich einfach nicht beruhigen. Schließlich legte ich mich mit ihr ins Elternbett und versuchte sie noch einmal zu stillen. Dieses Mal versuchte ich erst gar nicht beruhigend auf sie einzureden, sondern hielt sie einfach nur im Arm und streichelte sanft ihr Köpfchen. Nachdem sie doch noch einmal kräftig getrunken hatte, schlief sie dann tatsächlich endlich ein, bis sie nach einer Stunde wieder aufwachte, wieder schrie, ich sie wieder anlegte usw. Das Ganze wiederholte sich alle 1-2 Stunden bis ca. 7 Uhr morgens. Erst als es wieder hell wurde und sie sich soweit beruhigt hatte, dass Steffen sie bäuchlings auf seinen Bauch legen konnte, schlief sie noch einmal 2 Stunden und wachte ohne Schreien wieder auf. Was für eine Nacht!

Warum das alles? Was meine Ernährung in Kombination mit dem Stillen betrifft, konnten wir zusammen mit unserer Hebamme bereits alles ausschließen. Ich würde sagen, sie ist einfach ein temperamentvolles Sensibelchen. Gestern Nachmittag waren wir für ca. 3 Stunden bei Nachbars zum Kaffee, und jeder wollte sie natürlich anfassen und bestaunen, bei dieser süßen, kleinen Maus auch kein Wunder ;-) Hinzu kam die neue Umgebung, die ihrerseits bestaunt werden musste, viel Kinderschrei und -getobe und noch mehr fremde Stimmen. Sowas bringt unsere Kleine doch heftiger aus der Fassung, als man meint. Und wenn sie dann einmal so richtig anfängt zu schreien, dann gibt es kein Halten mehr. Dann regt sie sich vermutlich sogar irgendwann einfach nur noch über das eigene Schreien auf. Die Bauchschmerzen sind dann zwar wirklich da, aber vermutlich nur ein Symptom, resultierend aus der Reizüberflutung. Natürlich kann man ein Kind nicht auf Dauer von allem abschotten, aber die nächsten Tage ist bei uns jetzt trotzdem erst einmal wieder viiiel Ruhe und Kuscheln mit Mama und Papa angesagt

Nun ist es bereits 2 Uhr nachmittags und die arme, süße Maus schläft seit 3 Stunden friedlich in ihrer Wiege im Wohnzimmer. Nach dem nächsten Stillen gibt's dann noch mal ein wenig frische Luft beim Spaziergang im Kinderwagen, und dann werden sich auch die erschöften Eltern noch einmal eine Runde mit auf's Ohr hauen - wenn sie uns denn lässt. ;-)

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Donnerstag, 29. November 2012

Vom Wunder des Lebens.

14 Tage und ein paar Stunden ist unser kleines Mäusekind nun schon jung - allerhöchste Zeit endlich mal ein wenig zu berichten, wie es uns mit der Geburt und in dieser ersten Kennenlernzeit so ergangen ist.


Die Geburt verlief gut, aber völlig anders als geplant. Wie das mit Kindern eben so ist, sie haben von klitzeklein auf schon ihren eigenen Kopf :-) Da meine Blutdruckwerte in den letzten Schwangerschaftswochen leider stetig stiegen und am errechneten Entbindungstermin die Werte schließlich wirklich grenzwertig wurden, entschied ich mich, auch auf Anraten meines Frauenarztes, vorzeitig ins Krankenhaus zu fahren - obwohl sich geburtstechnisch noch rein gar nichts ankündigte und die Kleine es sich in meinem Bauch immer noch sehr gemütlich machte. Ihr ging es nämlich weiterhin prächtig. Nur die Mama schwächelte ;-) In Kombination mit meinen Wassereinlagerungen und Eiweiß im Urin stand die Diagnose schnell fest: Präeklampsie, oder altmodisch ausgedrückt, eine Schwangerschaftsvergiftung. Zwar war das alles noch kein Grund zur Panik, aber das Tückische an der Sache ist, dass sich die Werte innerhalb weniger Stunden ohne Vorwarnung rapide verschlechtern können, und dann hilft oft nur noch ein Kaiserschnitt. Da ich aber wenn irgendwie möglich eine natürliche Geburt haben wollte, stand der Plan schon fest: Die Geburt musste eingeleitet werden.
Also bekam ich Schritt für Schritt das volle Programm. Vom Wehencocktail (widerlich! ;-)), über die Eipolablösung (sehr schmerzhaft :-/ ), bis zu Prostaglandintabletten half alles ein bisschen, aber nichts so richtig. Schließlich gab's dann doch noch den Wehentropf, der unerwarteterweise die ganze Sache nicht schmerzhafter und stressiger, sondern sogar erträglicher machte, weil die Wehen endlich regelmäßig kamen und dazwischen richtige, schmerzfreie Pausen lagen, in denen ich mich auch mal zumindest kurz ausruhen konnte. Ab dann ging eigentlich alles ratzfatz. Ich will hier jetzt nicht ins Detail gehen (auch wenn ich mich seltsamerweise an jedes Detail der Geburt erinnern kann), es sei nur so viel gesagt: Es war garantiert nicht einfach, aber machbar. ;-)
Mittags habe ich in den schon nur noch 3-minütigen Wehenpausen auf meinem Zimmer brav meinen Teller leer gegegessen, zum Abendbrot war unsere süße Maus schließlich da. Netterweise bekam ich mein Essen sogar in den Kreißsaal geliefert und konnte mich danach erst mal wieder mit vier Butterbrotscheiben stärken :-) In Sachen Übelkeit hatte ich zum Glück keine Probleme. Das komplette Essen blieb drin. Auch wenn man es mir vom Dialekt nicht anmerkt, da zeigt es sich dann wohl doch, dass ich im Schwabenland geboren und aufgewachsen bin ;-D

Der Lütten ging es die komplette Geburt über wirklich blendend. Ihr kleines, kräftiges Herzchen schlug durchgehend um die 130 Schläge pro Minute oder auch mal etwas schneller, und als sie das erste Mal in meinen Armen lag, sah sie zwar noch etwas zerknautscht, aber schon richtig rosig aus. Den Apgar-Test bestand sie mit 10 von 10 Punkten, und Größe und Gewicht konnten sich ja auch wirklich sehen lassen :-)


Mein Mann konnte glücklicherweise die komplette Geburt und auch danach bei mir sein. Das hat mir wirklich sehr geholfen. Irgendwann während der Entbindung war zwar der Punkt erreicht, wo er nichts mehr aktiv für mich tun konnte, aber allein seine Anwesenheit, und dass er bei jeder Wehe meine Hand hielt, machten die ganze Situation für mich sooo viel erträglicher.
Danke für diese unglaublich tolle Unterstützung!

Als ich sie in meinen Armen hielt und wir zum ersten Mal mit ihr alleine gelassen wurden, konnten wir es irgendwie noch gar nicht so richtig fassen, dass da nun tatsächlich unser Kind vor uns lag, das ich mehr als 38 Wochen in meinem Bauch mit mir herumgetragen und gespürt hatte. So richtig live und in Farbe! Wahnsinn! :-) Und was für eine Verantwortung. Häuser kann man wieder verkaufen, vom Partner kann man sich trennen oder scheiden lassen, aber Mutter oder Vater ist man für immer. Ein überwältigendes Gefühl!


Die erste Nacht mit ihr war für uns fast komplett schlaflos - nicht, weil sie etwa geschrien hätte, nein, im Gegenteil. Sie lag eigentlich die ganze Nacht, völlig geschafft von der Geburt und friedlich schlummernd in ihrem Bettchen. Aber Steffen und besonders ich musste einfach ständig hinsehen, wie sie ihr Gesicht im Traum verzog. Und alle halbe Stunde wurden wir völlig nervös, weil wir glaubten, sie würde nicht mehr atmen. Aber genauso toll, wie sie die Schwangerschaft und die Geburt gemeistert hatte, machte sie sich nun auch in ihren ersten Lebensstunden.

Die ein, zwei Tage darauf habe ich gar nicht mehr so richtig in Erinnerung. Alles kam mir vor wie ein Traum. Schlafentzug ist schon irgendwie eine irre Droge ;-) Man steht völlig neben sich und funktioniert einfach nur noch, und die Stimmung schwangt zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. In jeder freien Minute versuchte ich etwas zu essen, obwohl ich eigentlich überhaupt keinen Hunger hatte, aber ich wusste, wenn ich nicht genügend esse, wurde ich nicht genügend Kraft und vermutlich auch nicht genügend Milch zum Stillen haben, was ich unbedingt wollte. Dann bekam ich meinen Babyblues (zum Glück nur ca. 48 Stunden lang) und direkt im Anschluss mit leichter Überschneidung den Milcheinschuss. Ich bin heilfroh, dass ich in dieser Phase noch im Krankenhaus war, weil ich hier die Kinderkrankenschwestern jederzeit um Rat fragen konnte. Besonders mit dem Stillen hat mir das unheimlich viel geholfen.

Eigentlich sollten wir Sonntag entlassen werden, doch da mein Blutdruck nach der Geburt plötzlich meinte, noch einmal zusätzlich ansteigen zu müssen, blieben wir unfreiwillig einen Tag länger und Mama Änny bekam erst einmal Medikamente, die zunächst furchtbare Kopfschmerzen auslösten, schließlich aber den Blutdruck erfolgreich besänftigten. Am Montag Nachmittag war es dann soweit. Mit dem vom Krankenhaus gesponserten "Storchentaxi" ging es endlich nach Hause.


Seitdem kehrt jeden Tag ein Stückchen mehr Routine ein, und auch mir geht es Tag für Tag besser. Mein Beckenboden erholt sich so langsam, der leider notwendige Dammschnitt und was sonst noch so alles durch das kleine Moppelchen kaputt ging ;-), heilt und kleine Spaziergänge sind auch wieder drin. Ich bin wirklich erstaunt, wie lange es doch trotz Schwangerschaftsyoga, viel Bewegung, Himbeerblättertee und Heublumendampfbädern dauert, bis man nach so einer Geburt wieder richtig fit ist, obwohl ich gleichzeitig auch wieder überrascht bin, wie der Körper sich selbst hilft. Richtig toll ist aber, dass ich endlich keine Wassereinlagerungen mehr habe. 20 kg habe ich bisher schon an Gewicht verloren, und das in 2 Wochen. Unglaublich, oder? :-) In 4 Wochen werde ich, wenn möglich, mit Rückbildungsyoga beginnen. Auch wenn ich früher eher ein Sportmuffel war, mittlerweile sehne ich mich regelrecht danach, mich einfach wieder so unbeschwert wie vor der Schwangerschaft bewegen zu können.

Steffen konnte glückerlicherweise Elternzeit nehmen, was ganz besonders in den ersten paar Tagen zu Hause, in denen ich mich noch sehr erschöpft fühlte, eine große Hilfe war. Ich kann wirklich jeder Schwangeren empfehlen, sich für die ersten 1-2 Wochen nach der Entbindung jemanden zur Mithilfe zu organisieren. Man glaubt gar nicht, an welchen Banalitäten man sonst scheitert. Und sei es nur, dass jemand eine warme Mahlzeit kocht oder mitbringt.

So genießen wir nun jeden Tag zu dritt. Natürlich ist das alles auch mit viel Anstrengung verbunden, besonders, wenn man mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf gerissen wird und sofort hellwach sein muss um das Kind zu stillen, aber die Kleine ist auch einfach zum Knutschen süß und gibt sooo viel Kraft zurück, wenn man sie beim Schlafen beobachtet, oder sie einen mit ihren großen blauen Augen anschaut.



Unser Tagesrhythmus richtet sich bisher noch nach Emilia, d.h. wir stehen meist erst so gegen halb 11, 11 Uhr auf. Dann wird erst mal die Lütte gestillt und zwischendrin noch gewickelt. Wenn sie satt und zufrieden in ihrem Bettchen liegt, können auch Mama und Papa sich was zum Spätstück genehmigen, meisten so um halb 12, 12 herum :-) Zur Zeit verlangt sie ziemlich genau alle 3 1/2 Stunden nach Mamas Milchbar, was ich schon ziemlich sozial finde. Andere Kinder in diesem Alter wollen alle 2 Stunden gestillt werden. So ist zwar natürlich kein Durchschlafen für uns frischgebackene Eltern mehr möglich, aber man bekommt doch durchaus noch eine gute Portion Schlaf in kleinen Häppchen ab ;-) Und wenn die Nacht all zu kurz war, wird seitens der Eltern dann auch einfach ein Mittagsschläfchen eingelegt. Tagsüber ist Emmi, wie wir sie meistens nennen, auch nun schon mal richtig wach und schaut sich interessiert um. Nachts leider auch ;-) Ihre liebste Beschäftigung ist es, bei Mama im Arm oder bei Papa auf dem Bauch zu schlafen. Da ist es warm und es riecht schön vertraut.


Auch bei Spaziergängen mit dem Kinderwagen lässt es sich herrlich schlummern, besonders weil bei uns im Wohngebiet noch nicht alle Straßen fertig gestellt und somit teilweise ziemlich holperig sind. Da kann selbst die schönste Wiege nicht mithalten ;-)


An Gewicht hat Emilia übrigens auch schon kräftig zugelegt. Nachdem sie im Krankenhaus erst einmal 300g abnahm, bringt sie nun schon bereits mehr als 4,5kg auf die Waage. Nein, sie ist wahrlich keine Kostverächterin! ;-) Aber Mamas Milchbar hat ja auch alles, was so ein kleines Wesen zum Groß-und-stark-Werden braucht.

Zusammengefasst kann ich also sagen: Uns geht's prima! :-)

Ganz liebe Grüße,
Eure Änny mit Family



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Dienstag, 20. November 2012

Herzlich Willkommen!

Hurraaaa, endlich ist sie da! 

Am 14.11.2012 um 18:26 Uhr hat unsere Tochter  
Emilia Henriette das Licht der Welt erblickt. 
Mit 4325g Geburtsgewicht, 54cm Körperlänge und 36,5cm Kopfumfang erfreut sie sich bester Gesundheit und hält ihre Eltern rund um die Uhr auf Trab :-)

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Dienstag, 6. November 2012

Christstollen

Jetzt ist es wieder allerhöchste Zeit, Stollen zu backen. Bis zum ersten Advent sind es gerade mal noch 3 Wochen, und die braucht so ein Prachtstück auch, um richtig schön durchzuziehen und saftig zu werden.
Am Sonntag habe ich mich deshalb ans Werk gemacht, denn selbst gebacken schmeckt's doch einfach am besten. :-) Und vor allem weiß man was drin ist! An dieser Stelle deshalb auch ein Ratschlag: Bitte nur die besten Zutaten verwenden und nicht am falschen Ende sparen.

Nun aber endlich das Rezept:

Zutaten: (für 3 große oder 4 mittlere Stollen)
  • 2 Würfel Hefe (ca. 80g)
  • 1kg Mehl + etw. Mehl für die Arbeitsfläche
  • 170ml Milch
  • 500g Butter, zimmerwarm
  • 250g Butter, flüssig (zum Bestreichen)
  • 400g Zucker
  • 1 TL Salz
  • 2 Zitronen, unbehandelt, davon die geriebene Schale
  • 500g Rosinen
  • 200g Mandelstifte
  • 80g Orangeat
  • 80g Zitronat
  • 120ml Rum (dunkler)
  • 3 EL Vanillezucker
  • 1 Pck. Puderzucker (zum Bestäuben)
  • 1/2 Fläschchen Bittermandelaroma
  • je 1 gestr. Espressolöffel gemahlenen Kardamom, Zimt, Nelke und Muskatblüte
  • 1 Vanilleschote, davon das Mark
Außerdem: Backpapier, 1 Rolle Alufolie


Vorab ein paar Tipps:
  1. Wichtig: Viel Zeit, am besten einen freien Tag am Wochenende einplanen. Stollen kann man nicht mal schnell zwischen Tür und Angel backen.
  2. 1-2 Tage zuvor Rosinen, Orangeat und Zitronat in eine Schüssel geben und mit dem Rum mischen. Ein paar mal am Tag verrühren, oder wenn ein fest schließender Deckel auf der Schüssel ist, einfach gut durchschütteln.
  3. Alle gekühlten Zutaten mind. 6 Stunden vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und bei Zimmertemperatur lagern.
Zubereitung:

Sämtliche Zutaten abwiegen und bereitstellen. Die Rumfrüchte in einem Sieb abtropfen lassen.

Gute Vorbereitung = halb so viel Stress!

Mehl in eine sehr große Schüssel oder auf die Arbeitsfläche sieben...


... 500g Butter in Flocken...


... Zucker, Vanillezucker und Salz zugeben.


Die Milch lauwarm erwärmen (nicht über 40°C), Hefe hineinbröseln und mit einer Gabel gut verrühren, bis sich alle Klümpchen aufgelöst haben.


Zur Mehl-Butter-Zucker-Salz-Mischung geben.

Optisch nicht sonderlich appetitlich, gehört aber so.

Alles ca. 20 Min. zu einem geschmeidigen, glänzenden Teig verkneten.

Was für eine herrliche Sauerei :-)

Der Teig muss sich gut vom Schüsselrand oder der Arbeitsfläche lösen ohne anzukleben.


Den Teig in einer mit Deckel veschlossenen oder mit einem feuchten Küchentuch abgedeckten Schüssel an einem warmen Ort 1/2 h gehen lassen.

Währenddessen die Mandelstifte in einer beschichteten Pfanne (ohne Fett!) ganz leicht anrösten, bis sie duften. Die Rumfrüchte mit ein wenig Mehl bestäuben und mit den abgekühlten Mandeln, geriebener Zitronenschale, Bittermandelaroma und allen Gewürzen mischen.

Welch ein unwiderstehlicher Duft!

Nach der Gehzeit die Frucht-Mandel-Mischung zügig unter den Teig kneten und nochmals zugedeckt 30 Min. gehen lassen. (Nicht wundern, wenn der Teig nicht gut aufgegangen ist. Durch die viele Butter bleibt er ziemlich klitschig.)

Den Ofen auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Den Teig in die gewünschte Anzahl Stücke zerteilen, diese kurz durchkneten und zu eiförmigen Kugeln formen. Backblech erst mit einer Lage Alufolie (glänzende Seite nach unten) und dann mit einer Schicht Backpapier auslegen. Die Teiglaibe (bei 4 Stollen 2 Stück pro Blech) auf das Blech legen und zur typischen Stollenform kneten.
Ca. 20cm breite Streifen Alufolie zweimal zu einer langen Manschette falten und um die Teigrohlinge legen. Dies verhindert zumindest ein wenig, dass sie beim Backen in die Breite zerlaufen.

Die Manschettenenden einfach zusammenfalten und festdrücken.

Die Stollen zunächst 30 Minuten backen, dann mit einem Stück Alufolie abdecken und weitere 20-30 Minuten backen (je nach Größe).

Aus der Mittel-Spalte kann man sich leicht ein Stückchen Teig zum Probieren mopsen :-)

Sofort nach dem Backen eventuell verbrannte Rosinen oder Teigränder herauszupfen bzw. abbrechen und danach die noch heißen Stollen rundherum mehrmals mit flüssiger Butter bepinseln. Wenn sie ein wenig abgekühlt sind, auch die Unterseite bestreichen. Die flüssige Butter sollte für alle Stollen komplett und gleichmäßig aufgebraucht werden. 
Achtung: Beim Umdrehen vorsichtig sein, da sie warm noch ziemlich weich und matschig sind und leicht zerbrechen.

Nun wieder etwas abkühlen lassen. Mit Hilfe eines Teesiebs als nächstes erst die Unterseite dick mit Puderzucker bestäuben. Auf die bezuckerten Seite ein Stück Alufolie legen, vorsichtig umdrehen und dann die Oberseite bestäuben. Auch hier nicht sparen: 1/4 Pck. Puderzucker pro mittleren Stollen verwenden.


Nach dem vollständigen Auskühlen, die Stollen in die Alufolie einschlagen und mit einer zweiten Lage Alufolie gut verpacken. Mind. 3 Wochen an einem kühlen, frostfreien, trockenen, dunklen Ort lagern, z.B. im Keller.

Unmittelbar vor dem Servieren kann der Stollen noch einmal mit etwas frischem Puderzucker "aufhübscht" werden.

Viel Vorfreude auf die Adventszeit und schließlich dann auch einen guten Appetit wünscht Euch
Eure Änny
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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Happy Halloween, everyone!

 Nachträglich noch:

Gruuuuselige Halloween-Grüße von Klein X und Eurer Änny ;-)


 


Und ein dickes Dankeschön an Frau Nachbarin für den lustigen Kreativabend! :-D

PS: Bei uns haben übrigens so viele kleine Geister und Vampire an der Haustür geklingelt, dass uns fast die Süßigkeiten ausgingen. Wie war Euer Halloween?
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Donnerstag, 18. Oktober 2012

Gazellen und Nilpferde.

So langsam wird es echt anstrengend sich zu bewegen, geschweige denn herumzulaufen. Passende Schuhe sind dank dicker Füße bei mir mittlerweile Mangelware. Noch kann ich Sandalen tragen (ganz sexy mit Strümpfen ;-)), aber was mache ich, wenn die Temperaturen kühler werden? Neue Schuhe kaufen, die mir dann nach der Entbindung nicht mehr passen? Hmmm...

Warum ich das hier zum Besten gebe? Nach langem Hin- und Herüberlegen habe ich mich nun doch dazu entschlossen, öffentlich Klartext darüber zu schreiben, dass eine Schwangerschaft nicht nur "wunderschön" und "die tollste Zeit des Lebens" sein muss, sondern auch anstrengende und unangenehme Seiten haben kann. Mag sein, dass es Frauen gibt, die tatsächlich eine völlig beschwerdefrei Schwangerschaft haben oder hatten, aber ich finde, "Jammern" sollte zumindest erlaubt sein, ohne schief angeschaut zu werden ;-) Manchmal habe ich im Gespräch mit anderen Müttern das Gefühl, dass viele durch den Endorphin- und Adrenalinschub der Geburt ganz schnell vergessen, was ihnen während der Schwangerschaft so zu schaffen gemacht hat. Das ist einerseits prima, weil die Menschheit vermutlich sonst bald aussterben würde, aber es tut doch auch sooo gut, wenn man mit anderen spricht und hört, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist, sondern alles ganz normal und sozusagen nach Plan verläuft.

Wer bei Themen wie Blähungen oder Stuhlgang eher empfindlich ist, dem rate ich gleich, hier nicht mehr weiterzulesen. Auch diejenigen, die Angst vor langen, ausführlichen Texten haben, sollten sich erst gar keine Mühe machen, denn dieser Bericht wird lang - sehr lang! Wer jedoch die unbequeme Wahrheit über das Wunder der Entstehung neuen Lebens erfahren möchte, hier ist sie - oder zumindest meine kleine, persönliche Sichtweise darauf ;-)

Beginnen wir doch mit dem Klassiker. In den ersten 3 Monaten hatte ich das Schwangerschaftssymptom schlechthin: Übelkeit. Ich muss hier allerdings eingestehen, dass die "große Kotzerei" bei mir zum Glück ausblieb. Insgesamt habe ich mich durch die Schwangerschaftsübelkeit genau ein einziges Mal richtig übergeben müssen, und das auch nur, weil ich an diesem Tag beruflich ziemlich viel Stress hatte und einfach nur fertig mit der Welt war. (Merke: Stress + Schwangerschaft = keine gute Kombi!) Im Großen und Ganzen bin ich sehr froh darüber, dass ich von diesem Symptom nicht so heftig überfallen wurde, aber manchmal wäre es glaube ich auch sogar eine Erleichterung gewesen, wenn einfach mal alles rausgekommen wäre, anstatt mit einer latenten Dauerübelkeit den Tag herumbringen zu müssen.

Das allererste Symptom aber, an das ich mich überhaupt erinnern kann, war ein Gefühl, als ob ich eine Blasenentzündung hätte - und das trat bereits auf, kurz bevor ich den Schwangerschaftstest machte :-) Ich musste ständig Wasser lassen, spürte dauernd so ein Ziehen, hatte aber beim Wasser lassen selbst keinerlei Schmerzen. Was hatte ich Angst, dass es sich trotzdem um eine Blasenentzündung handeln könnte. Denn was macht Frau, wenn sie irgendwelche unerklärlichen Beschwerden hat? Richtig, das Dümmste, was man überhaupt tun kann: googlen! ;-) Und so erfuhr ich, dass Blasenentzündungen in und besonders zu Beginn einer Schwangerschaft ziemlich gefährlich für das Kind werden können. Viel besser als Google hilft dann aber doch das "real life", in meinem Fall Frau Nachbarin, die bereits 3 Kinder hat und sich köstlich darüber amüsierte, wie "typisch schwanger" ich doch schon gleich zu Anfang war. Es war also alles ganz normal. Wenn die Gebärmutter größer wird, dann kann es passieren, dass sie besonders zu Beginn und zum Ende der Schwangerschaft auf die Blase drückt, und das fühlt sich dann ein bisschen so an wie eine Blasenentzündung und kann auch schon mal unangenehm weh tun.

Als nächstes kam ein Ziehen in der Leistengegend hinzu. Die sogenannten Mutterbänder dehnten sich. Das war teilweise richtig heftig schmerzhaft, besonders wenn ich Niesen oder Husten musste. Manchmal fühlte sich das dann an, als wenn mir jemand eine Stricknadel oder ein Messer in die Leiste rammte. Das Ziehen ließ nach ein paar Wochen nach, kam aber irgendwann so um den 8. Monat wieder, aber nur noch sporadisch und nicht mehr ganz so intensiv.

Kommen wir zur Beschwerde, die besonders gesellschaftlich betrachtet am unpraktischsten ist: Blähungen. Ich hatte besonders in den ersten 3 Monaten wirklich extremst damit zu kämpfen, weil sich daraus richtige Koliken entwickelten. Hinzu kam noch ein völliges Verdauungschaos mit ziemlich unangenehmer Verstopfung und Völlegefühl. Das mag sich jetzt alles vielleicht wie eine Lapalie anhören, aber ich sage euch, das war echt kein Spaß. Setzt euch mal jeden Tag 2 Stunden in die Bahn und verkneift euch das Pupsen, und auf der Arbeit wurde die Sache auch nicht gerade einfacher. Weil mein kompletter Verdauungstrakt sich irgendwie dem Stillstand verschrieben hatte, litt ich teilweise unter solchen Bauchschmerzen, dass es kaum noch auszuhalten war, was wiederum die Übelkeit verstärkte. Ein weiteres Problem: wenn unten nichts herauskommt, kann oben auch kein Nachschub rein. Ich hatte überhaupt keinen Appetit mehr. Das wirkte sich sogar messbar auf mein Gewicht aus. Um die 10. oder 11. Schwangerschaftswoche (SSW) nahm ich erst einmal wieder leicht ab.
Alle Hausmittelchen zur Verdauungsförderung halfen nichts. Ich zwang mir sogar Trockenfrüchte herunter (die ich normalerweise verabscheue), aß Joghurt mit Leinsamen, trank literweise Fenchel-Anis-Kümmel-Tee usw., aber im Endeffekt hat dann doch nur die Zeit geholfen. Der Körper war einfach so mit der Hormonumstellung beschäftigt, dass alles aus dem Ruder geraten war. Zwar sind die Blähungen bis heute immer noch nicht weg, aber der Rest hat sich wieder ganz gut eingespielt, wodurch ich zwar immer noch nicht für längere Zeiträume gesellschaftsfähig bin, zumindest kann ich mich aber wieder für ein paar Stündchen in die Öffentlichkeit wagen, ohne Ohnmachtsanfälle um mich herum verantworten zu müssen. ;-D

Chronische Müdigkeit spielte auch eine nicht unerhebliche Rolle, besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel und nun aber auch wieder seit 2 oder 3 Wochen. Anfangs war es der Hormonumstellung geschuldet, jetzt liegt es vermutlich daran, dass ich erstens nicht mehr durchschlafen kann (worauf ich später noch eingehen werde), zweitens mein Hb-Blutwert etwas zu niedrig war/ist, weswegen ich jetzt Eisentabletten nehmen muss, und es drittens immer anstrengender wird mit dem mächtigen Bauchumfang noch etwas zu unternehmen, und sei es nur, sich selbst Socken anzuziehen. Mittagsschläfe sind da etwas gaaaanz Tolles! :-)

So wie die Müdigkeit zugenommen hat, hat meine Kondition abgenommen. Seit ich schwanger bin (und nicht erst, seit es sichtbar ist) keuche ich bei jedem Treppensteigen, als wenn ich den Mount Everest erklimmen müsste, und ruckzuck brennen meinen Oberschenkel vor Übersäuerung. Wenn ich früher von zuhause zur Bahn gehen musste, tat ich das ohne Probleme im Laufschritt, sodass andere schon meinten, ich solle nicht so schnell gehen, sie kämen nicht mehr hinterher. Doch davon ist nichts mehr zu merken. Auch beim Radfahren bringt mich jede noch so kleine Steigung völlig aus der Puste. Ich empfinde Radfahren aber trotzdem angenehmer als Gehen, weil ich da auch im Schneckentempo immer noch schneller bin, als zu Fuß ;-) Und die verbreitete Meinung, man solle besonders gegen Ende der Schwangerschaft nicht mehr auf's Rad steigen, weil durch die Erschütterungen der Kindskopf verletzt werden könne, ist übrigens veraltet. Es schadet weder Mutter noch Kind, solange Mama sich noch sicher auf dem Fahrrad fühlt, und nicht das Gefühl hat, sie könnte durch den schweren Bauch das Gleichgewicht verlieren. Das ist nämlich die einzige Gefahr an der ganzen Sache, weil der Körperschwerpunkt sich verlagert. Ansonsten ist Radfahren in der Schwangerschaft sogar super gesund! Es ist gelenkschonend, kurbelt den Kreislauf und damit auch die Venenpumpen an (das Tromboserisiko sinkt und Wassereinlagerungen nehmen ab) und man ist außerdem noch an der frischen Luft.

Oft wird ja gesagt, dass das zweite Schwangerschaftsdrittel das Schönste sei, weil die typischen Beschwerden dann erst einmal wieder verschwinden und man endlich sichtbar und fühlbar schwanger aber noch nicht so bewegungseingeschränkt ist. Ich kann bestätigen, dass der 5. und 6. Monat tatsächlich auch bei mir die unbeschwerteste Zeit war. Die Übelkeit war weg und die Verdauung hatte sich soweit wieder eingespielt. Allerdings kam bei mir dafür eine andere Sache nun erst so richtig hinzu: Sodbrennen. Ich hatte zuvor mit meinem Magen wirklich nie Probleme. Lediglich wenn ich frische gebratene Champions esse, bekomme ich Sodbrennen. Ansonsten konnte ich aber schon immer fettigen, süßen, saueren und salzigen Kram durcheinanderessen, und es machte meinem Magen nicht das Geringste aus. Aber so eine Schwangerschaft bedeutet eben oft: Ausnahmezustand. Besonders abends kurz nach dem Zubettgehen ging es los. Mein Magen und meine komplette Speiseröhre bis zum Rachen schienen Feuer zu fangen und brannten, und der Magensaft stand mir bis oben zum Anschlag, sodass ich aufpassen musste, dass nicht alles wieder der Rückwärtsgang nahm. Auch hier halfen keinerlei Hausmittel und keine Schonkost. Manchmal, wenn ich bewusst auf schwere, fettige oder saure Kost und kohlensäurehaltige Getränke verzichtete, bekam ich es trotzdem, wenn ich dann gelegentlich auf alle Ratschläge pfiff und einfach das in mich hineinstopfte, worauf ich gerade Lust hatte, war ich völlig beschwerdefrei, oder eben genau umgekehrt. Es war überhaupt kein Muster darin zu erkennen. Vermutlich spielte einfach nur mein oberer Magenschließmuskel verrückt. Durch die Schwangerschaftshormone wird ja alles im Körper viel entspannter, Muskeln und Bänder erschlaffen regelrecht, und genau das passierte vermutlich auch mit meinem Magenschließmuskel. Das einzige was im Akutfall half, waren säureneutralisierende Magentabletten. Die halfen wirklich innerhalb von Sekunden, was besonders mitten in der Nacht eine wahre Wohltat ist. Jetzt, dreieinhalb Wochen vor dem Termin, ist es etwas besser geworden. Ich brauche zum Glück nur noch ab und zu mal eine Tablette. Allerdings muss ich immer noch aufpassen, dass mir nicht wie aus heiterem Himmel einfach mal der Mageninhalt hochkommt, was auch schon während des Mittagsschlafs vorgekommen ist. Sehr unangehm und v.a. irgendwie auch ein wenig gruselig!

Eine weitere wichtige Rolle spielt die Psyche. Das begann schon direkt nach dem positiven Schwangerschaftstest. Da die ersten 12 Wochen immer eine ungewisse Zeit sind, und das Risiko das Kind wieder zu verlieren, im Vergleich zu der Zeit danach, statistisch gesehen erstaunlich hoch ist, beschlossen mein Mann und ich, vorerst niemandem etwas davon zu erzählen. Lediglich meine Nachbarin (die, mit den 3 Kindern) und meine einzige Kollegin erfuhren schon vorzeitig davon, weil ich erstens einen guten Frauenarzt in meinem Wohnort suchte und zweitens einfach jemanden brauchte, dem ich es erzählen konnte, sonst wäre ich geplatzt ;-) Was mich aber am meisten in diesen 12 Wochen belastete, war die Sache, dass ich mich einerseits sehr über die Schwangerschaft freute, zum anderen aber meine Gefühle ständig drosseln musste, um bloß nicht völlig enttäuscht zu sein, wenn sich unser kleiner Wurm doch anders entscheiden sollte. Dieses Gefühl empfand ich wirklich als schrecklich. All die Wehwehchen wie Übelkeit und Mutterbandschmerzen waren nichts dagegen, waren in dieser Situation aber zusätzlich natürlich auch nicht gerade hilfreich.

Was das Klischee betrifft, dass Schwangere extrem wechelhafte Launen haben, so muss ich für mich persönlich sagen, dass ich dies einerseits nicht und andereseits wiederum doch bestätigen kann. Die ersten paar Wochen war ich seltsamerweise ausgeglichener als je zuvor, obwohl ja noch diese Ungewissheit bestand. Das hat mich wirklich selbst erstaunt. Vielleicht waren auch hier die relacenden Hormone schuld ;-) Irgendwann in der Mitte der Schwangerschaft kamen dann noch mal 1 oder 2 sehr kurze Phasen von ungefähr jeweils einer Woche, in denen ich ziemlich gereizt und angrifflustig war. Am schlimmsten jedoch war die Situation, als beruflicher Stress hinzukam, was ich ja schon im Zusammenhang mit der Übelkeit angesprochen hatte. Meine Stressresistenz war seit Bestehen der Schwangerschaft gleich null. Streitigkeiten konnte ich überhaupt nicht ertragen. Eines Abends war dann der Punkt erreicht, wo sich bei mir all der angestaute Stress in Form eines Heulkrampfes entlud, ausgelöst, durch eine Lapalie, an die ich mich gar nicht mehr errinnere. Das Beängstigendste daran war aber, dass ich schließlich sogar anfing an mir und der ganzen Situation zu zweifeln. Ich glaubte plötzlich, dass ich das mit dem Baby später nicht schaffen würde, wenn ich jetzt "dem bisschen Stress" nicht gewachsen wäre, dass ich keine gute Mutter sein könnte usw. Das war psychisch gesehen bisher der absolute Tiefpunkt meiner Schwangerschaft und auch der Punkt, ab dem ich vom Arzt ein Beschäftigungsverbot erteilt bekam. Nachdem ich dann zuhause war und das erste schlechte Gewissen sich gelegt hatte (ich hatte doch anfangs tatsächlich das latente Gefühl besonders meine einzige Kollegin und Mitangestellte im Stich gelassen zu haben), ging es mir immer besser. Am schönsten fand ich es, dass ich schlafen und essen konnte, wann immer ich wollte. Und damit mir die Decke nicht auf den Kopf fiel, nähte ich an meiner schon begonnenen Patchworkdecke, plante unseren Garten weiter und erledigte den Haushalt, soweit ich mich dazu körperlich in der Lage fühlte.

Ich bin generell ein sehr emotionaler Mensch, aber die komplette Schwangerschaft hindurch bin ich nun noch näher am Wasser gebaut als sonst, und das nicht nur was Stress angeht. Es betrifft sowohl traurige als auch schöne Momente. Fernsehdokus mit Tierbabies z.B. sind "ganz schlimm" ;-) Erst muss ich vor Freude weinen, weil da eine Babygazelle durch die Savanne springt, dann muss ich vor Traurigkeit weinen, wenn der große Löwe kommt, und das Gazellenbaby auffrisst. Danach muss ich dann allerdings wieder vor Freude weinen, weil der große Löwe seinen kleinen Löwenbabies das Abendessen nach Hause bringt, bevor der böse Wilderer kommt und die Löwenmama erschießt... usw. Ich denke, ich könnt euch jetzt ungefähr vorstellen, was ich meine ;-) Bei kleinen Menschenbabies funktioniert dieser typische Mutterinstinkt übrigens noch viel besser. Vor allem wenn ich irgendwo ein fremdes Neugeborenes schreien höre, spitzen sich bei mir automatisch meine "Mutterohren", mein Puls steigt und ich werde ganz hibbelig und emotional. Das ist besonders überraschend, weil ich mir vor der Schwangerschaft aus fremden Babies nie sonderlich viel gemacht habe. Mit größeren Kindern konnte ich da irgendwie besser umgehen. Aber es ist schon echt erstaunlich, wie die Natur das alles bis ins kleinste Detail so vorbereitet und auch aus einer quasi "Antimama" ein führsorgliches Muttertier wird ;-)

Im zweiten und zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels hatte ich regelmäßig Wadenkrämpfe. Teilweise musste ich bis zu 1200mg Magnesium täglich in Tablettenform zu mir nehmen, damit ich nachts auch einfach mal die Beine strecken und recken konnte, ohne gleich einen Krampf zu bekommen. Jetzt kann ich den Bedarf glücklicherweise auch ausschließlich über das Trinken von magensiumreichem Mineralwasser decken, was ich zuvor noch zusätzlich zu den Tabletten trank. Allerdings werde ich auch das in einer Woche "absetzen" müssen, weil es sonst passieren kann, dass zum Termin oder darüber hinaus die Wehen nicht einsetzen. Denn genauso, wie Magnesium Waden entspannt, kann es auch Gebärmuttermuskeln entspannen, und da kann ein Mineralwasser schon reichen. Meine Nachsorge-Hebamme hatte tatsächlich schon mal so einen Fall.

Seit wann ich sie genau habe, kann ich leider nicht mehr genau sagen, aber ich schätze, es war so um die 25. Woche, als ich das erste Mal Übungswehen hatte. Übungswehen sind nicht schmerzhaft. Manche Frauen merken sie überhaupt nicht. Ich empfand dieses Gefühl wenn der Bauch sich zusammenzog und ganz hart wurde einfach nur als ein unangenehm. Besonders wenn man gerade irgendwo unterwegs ist und die Wehen beim Gehen einsetzen, ist das doof. Dann möchte man am liebsten gar nicht mehr weitergehen, weil es einen irgendwie verunsichert. Bei mir traten die Übungswehen übrigens hauptsächlich beim Gehen oder im Sitzen auf. Schwimmen, Radfahren oder Yoga machten mir gar nichts aus, aber beim Gehen spürte ich sie immer mal wieder. Wichtig ist nur, dass sie wirklich unregelmäßig kommen und gehen und nach ca. einer Minute wieder relativ abrupt abklingen. Dann ist alles normal. Schließlich müssen sich die Gebärmuttermuskeln ja irgendwie auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Ein untrainierter Mensch rennt ja auch nicht gleich einen Marathon ;-)

In der 33. SSW (was ziemlich früh ist) hatte ich zum ersten Mal sogenannte Senkwehen. Sie schieben das Kind ins Becken. Das ist sogar von außen sichtbar, weil der ganze Bauch sich dann ein Stückchen absenkt. Manche Frauen merken auch von diesen Wehen nichts. Oftmals hat sich der Bauch dann einfach über Nacht abgesenkt und man bekommt endlich wieder Luft und kann wieder mehr Essen, weil der Magen nicht mehr so eingeengt wird. Bei mir war die erste Begegnung mit Senkwehen allerdings ganz schön schmerzhaft. Erst dachte ich nur, ich hätte wieder blähungsbedingte Koliken, als dann über Nacht aber noch ein Ziehen im Rücken und in den Oberschenkeln hinzukam und das Ganze sich immer mehr nach heftigen Menstruationsschmerzen anfühlte, bekam ich schon Panik, dass es "losgehen" könnte. Doch die Wehen kamen völlig unregelmäßig, mal nach 10 Minuten, mal nach einer halben Stunde, mal nach 2 Stunden etc. Am nächsten Morgen sah man dann richtig, dass der Babybauch tiefer saß. Sogar Frau Nachbarin fiel es auf, ohne dass ich ihr bis dato etwas von meiner schlaflosen Horrornacht erzählt hatte. Gegen die Krämpfe half dann zum Glück Magnesium wieder einmal ganz gut. Seitdem empfinde ich die Senkwehen nur noch ähnlich wie Übungswehen, die aber irgendwie nach unten in den Beckenboden hineinziehen. Schwer zu beschreiben! ;-)

Eine "Nebenwirkung" der Senkwehen kann übrigens Durchfall sein. Ich dachte erst schon, ich hätte mir einen Infekt eingefangen, bis ich merkte, dass ich immer dann auf die Toilette rennen (ja, wirklich rennen!) musste, wenn ich kurz zuvor eine Senkwehe hatte. Nicht schön, aber besser als Verstopfung. ;-)

Etwa eine Woche später wurden meine Füße, Hände und mein Gesicht irgendwie immer runder und dicker. Ich bekam Wassereinlagerungen. Jetzt bin ich in der 37. SSW und ich muss meine Füße dauernd hochlegen, weil sie ansonsten aussehen wie aufgepustete Einweggummihandschuhe - und sich auch so anfühlen. Besonders morgens, wenn ich aufstehe, kann ich kaum auftreten, weil die Fußsohlen so rund sind. Alles spannt und schmerzt dann richtig. Außerdem fühlen sich meine Fußgelenke an wie festzementiert. Umknicken ist quasi unmöglich geworden. Meine Schuhauswahl beschränkt sich deshalb mittlerweile auf ein einziges Paar: Sandalen mit verstellbaren Klett-Riemchen. Mein Gesicht sieht aus wie das des Mondes und meine Finger gleichen einer 10er-Packung Wiener Würstchen. Meinen Ehering trage ich schon seit einigen Wochen nicht mehr.
Da Ödeme, also Wassereinlagerungen, jedoch eines der drei wichtigsten Symptome einer Schwangerschaftsvergiftung sind, ist damit nicht zu spaßen. Deshalb darf ich jetzt jeden Mittwoch zum Frauenarzt: CTG, Urinprobe, Blutabnahme und Blutdruck messen. Bisher gab es aber zum Glück noch keinen Grund zur Sorge. Wirklich etwas dagegen tun kann man laut Aussage meines Frauenarztes wohl nicht, außer:
- viiiel Wasser trinken
- auf keinen Fall salzarm essen (im Gegenteil)
- keine entwässernden Mittel wie z.B. Brennesseltee zu sich nehmen
- so oft wie möglich die Beine hochlegen, und zwar so, dass die Beine höher gelagert sind als das Becken.

Apropos fülligere Proportionen... Kommen wir zum Thema Gewichtszunahme. Auch wenn Frauen nicht über ihr Gewicht reden, ich tu's trotzdem ;-) Aber ich muss auch zugeben, dass ich gewichtstechnisch nun wirklich nicht das Maß aller Dinge bin. Während andere um mich herum ständig versuchten ihr Gewicht zu halten oder ein paar Pfunde zu verlieren, freue ich mich seit meiner Kindheit schon immer über jedes Gramm mehr auf den Rippen. Zu Beginn der Schwangerschaft hatte ich einen BMI von 18,6, also Untergewicht. Die empfohlene Gewichtszunahme in einer Schwangerschaft mit einem normalen Ausgangsgewicht beträgt ungefähr zwischen 11,5 und 16kg, bei Untergewicht dürfen es auch 12,5-18kg sein. Jetzt in der 37. SSW wiege ich sage und schreibe 25kg mehr. Sicher, die Wassereinlagerungen sind da bestimmt nicht ganz unschuldig, aber trotzdem ist es schon ziemlich heftig. So viel hätte es dann auch nicht sein müssen, v.a. nicht über einen so kurzen Zeitraum. Mittlerweile habe ich einen Punkt erreicht, an dem ich etwas sage, was ich nie für möglich gehalten hätte: "Ich fühle mich fett!" Das soll nicht heißen, dass ich es tatsächlich bin, im Gegenteil, ich bekomme Komplimente an allen Ecken und Enden, aber innerhalb kürzester Zeit hat sich mein Aussehen dermaßen verändert, dass ich mein eigenes Spiegelbild bald nicht mehr wiedererkenne. Hinzu kommt, dass meine Muskeln und Knochen so langsam streiken. Auch sie sind so viel Gewicht nicht gewohnt und hatten praktisch keine Zeit sich daran zu gewöhnen. Nachts kann ich deshalb oft nur für ein bis zwei Stunden auf einer Seite liegen, bis mir die Hüfte so sehr weh tut, dass ich mich auf die andere Seite legen muss, was jedes Mal ein wahrer Kraftakt ist. Wer also meint, ich solle jetzt nochmal richtig schön ausschlafen, weil es mit der Ruhe ja bald vorbei sei, dem kann ich nur ein im wahrsten Sinne des Wortes ein müdes Lächeln schenken. Schlafen ist für mich schon seit Monaten nicht mehr wirklich erholsam. Manchmal wache ich mitten in der Nacht auf, und denke dann nur: "Ach wenn es doch schon wieder hell würde und die Nacht endlich vorbei wäre."

Seit ca. zwei Wochen komme ich mir des öfteren wir ein Tollpatsch vor. Ich verschlucke mich andauernd, und zwar so sehr, dass ich manchmal fast schon Panik bekomme und irgendwann vor lauter Husten die Krokodilstränen kullern. Zuvor hatte ich keine Probleme damit, aber nun verschlucke ich mich sowohl am Essen, als auch am Trinken und sogar an meiner eigenen Spucke. Bei diesem Problem war es sogar mal sinnvoll das gute alte Internet zu befragen. Siehe da, ich bin doch kein Volltrottel. Zwar findet man nicht viel zu diesem Thema (v.a. nichts wissenschaftlich Belegtes), aber in einigen Foren kann man doch immer wieder lesen, dass sich auch andere Schwangere seltsamerweise so ab der 30.-34. SSW immer wieder verschlucken. Ich vermute ja, dass das durch die Kombination "Wassereinlagerungen und Hormoncocktail" kommen könnte. Zum einen lagert sich das Wasser ja nicht nur äußerlich sichtbar sondern auch im Innern des Körper überall ein, z.B. auch im Rachenbereich, wodurch alles leicht geschwollen ist. Zum anderen machen die schon erwähnten Schwangerschaftshormone die Muskeln entspannter und schlaffer. Ein ideales Zusammenspiel, um die Kontrolle über den eigenen Rachenraum zu verlieren.

Doch diese Kombination hat nicht nur jenen tollen Nebeneffekt, nein, sie ist vermutlich auch Schuld daran, dass ich seit neuestem schnarche. Vor zwei oder drei Nächen habe ich so laut geschnarcht, dass mein Mann mich anstupsen musste, weil er nicht mehr einschlafen konnte. Heute Nacht war es dann schließlich soweit: mein Mann schlich sich aus unserem Schlafzimmer und wanderte ins Gästezimmer ab, weil er einfach kein Auge mehr zubekam. Mitten in der Nacht wachte ich auf, und das Bett neben mir war leer :..-(

Abgesehen von der nächtlichen Ruhestörung bekomme ich eine weitere Folge meiner nächtliche Sägeaktion immer morgens am eigenen Leib zu spüren: Hals- und Kopfschmerzen, wie bei einer Erkältung, jedoch ohne mich krank zu fühlen, also ein klassischer Schwangerschaftsschnupfen. Bis Mittags ist dann meist auch alles überstanden und mir geht es "erkältungstechnisch" wieder gut, bis das Ganze nach einer durchsägten Nacht am nächsten Morgen wieder von vorne losgeht.

Bei solchen Symptomen kann man doch manchmal einfach nur noch verzweifeln. Von der schlanken, grazilen Gazelle zum dicken, keuchenden, schnarchenden, pupsenden Nilpferd, dass zu blöd zum Trinken und Essen ist, sich an seiner eigenen Spucke verschluckt und so korpulent ist, dass es sich nicht mal mehr richtig selbst die Socken oder Schuhe anziehen kann. Klingt doch echt attraktiv, oder? ;-) Und trotzdem: ich wage zu behaupten, dass mein Mann mich noch nie zuvor so verliebt angesehen und mir auch noch nie so sehr jegliche Wünsche von den Augen abgelesen hat, wie in den letzten 35 Wochen. Das ist wahre Liebe! :-) Und es ist etwas, wofür ich ihm wirklich aus tiefstem Herzen dankbar bin, etwas, dass ich jeden Moment genieße und das die Wehwehchen auch mal vergessen lässt, weil es sowas von überhaupt nicht selbstverständlich ist.
Danke, mein Schatz!
Ich wüsste nicht, wie ich das alles ohne dich durchstehen sollte.

Was ich hier auch noch erwähnen wollte... Ich empfinde die Kindsbewegungen zwar in sofern als schön und beruhigend, weil ich so weiß, dass es meiner Kleinen gut geht und das eben sie es ist, die ich hoffentlich bald gesund und munter in meinem Armen halten werde, aber manchmal finde ich es auch unglaublich surreal, dass sich mein Bauch ohne meine Zutun bewegt, sodass es mich für einen Moment regelrecht gruselt. Na ja, und des öfteren kann es auch echt ganz schön schmerzhaft sein, wenn sie meint, da drinnen Kickboxen trainieren zu müssen. Da werden Beckenboden, Leisten, Blase und Rippen manchmal ganz schön malträtiert und die Haut so weit gedehnt, dass man glaubt, dass Kind kommt gleich durch die Bauchwand spaziert. Da kann man bald von außen die Zehen an den Füßchen zählen. :-D
Hach ja, mein kleines Alienkind... irgendwie wie von einem anderen Stern. :-)

Vielleicht ticke ich in dieser Hinsicht einfach nicht richtig, aber ich habe z.B. den Hochzeitstag nie als schönsten Tag meines Lebens oder unserer Ehe empfunden und die Schulzeit nicht toller als das Berufsleben.
Für mich persönlich ist die Schwangerschaft zwar bisher eine unglaublich spannende und erstaunliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte, aber ich muss hier ehrlich sagen, dass ich sie ebenfalls nicht als "die tollste Zeit meines Lebens" bezeichnen kann und will. Was mich viel mehr berührt (und zwar so sehr, dass ich bei dem Gedanken daran schon wieder Pipi in den Augen bekomme), ist die Vorstellung, dass ich bald ein hoffentlich gesundes Kind in meinem Armen halten werde. Mein Kind! Unser Kind! Ist das nicht Wahnsinn? Das ist es, worauf ich mich am meisten freue und gespannt bin. Deshalb sind all diese Wehwehchen im Verhältnis dazu dann irgendwie doch relativ bedeutungslos, was nicht heißt, dass ich mich tierisch darauf freue, sie (hoffentlich) bald los zu sein ;-) Blauäugig und rosarot sehe ich die Zeit nach der Entbindung trotzdem nicht. Ich weiß oder besser gesagt ahne, dass da nicht nur Zuckerschlecken sondern auch ein riesiger Berg Arbeit auf uns zukommt, und das sich unser Leben ganz schön umkrempeln wird.

Zum Schluss noch etwas wirklich Positives: Eine Sache, die ich ziemlich gut selbst in den Griff bekommen habe, sind Rückenschmerzen, besonders die im Lendenwirbelbereich. Sie sind auch ganz klassisch in der Schwangerschaft, weil man durch den wachsenden Bauch so leicht in eine Hohlkreuzhaltung verfällt. Die starke, schnelle Gewichtszunahme bei mir hat natürlich noch zusätzlich ihr Übriges geleistet. Hier kann ich jedem nur empfehlen: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Ich persönlich habe da Yoga für mich (wieder)entdeckt.
Vor einigen Jahren, während meiner Ausbildung zur Geigenbauerin, hatte ich schon mal für ein knappes Jahr jede Woche eine Yogakurs besucht. Handwerkliche Berufe gehen ja oft auch sehr auf den Rücken, besonders, wenn man die ganzen Bewegungsabläufe körperlich nicht gewohnt ist. Mir hat es damals sehr gut geholfen. Da nun genau in dem Krankenhaus, in dem ich auch entbinden möchte, ein (sogar fortlaufender) Yogakurs für Schwangere angeboten wurde, nahm ich diese Gelegenheit gleich wahr, und siehe da, schon nach einer "Sitzung" waren meine Rückenschmerzen und Ischiasbeschwerden weg. Genial! :-) Außerdem hat der Kurs neben Beckenbodentraining und -entspannung und dem Loslassen und Durchatmen lernen, noch den zusätzlichen, positiven Effekt, dass man tiefes Ein- und v.a. langes Ausatmen übt, was besonders bei der Entbindung später sehr wichtig ist. Im Gegensatz zum "normalen" Yoga, wo man durch die Nase sowohl ein- als auch ausatmet, dürfen wir im Schwangerschaftsyoga durch den Mund ausatmen. Ich hoffe sehr, dass ich mich bei der Entbindung daran erinnere und das Gelernte auch gut nutzen kann. Mittlerweile habe ich es sogar schon geschafft, auch zuhause meinen eigenen Schweinhund zu überwinden und alle zwei Tage meine eigene kleine, private Yogastunde (oder 3/4h) zu zelebrieren. Ein Teelicht oder eine Kerze und Entspannungsmusik gehören dann auch immer dazu. Auch wenn mir Yoga in der Gruppe und unter Anleitung noch mehr Spaß macht, bringen tut mir es trotzdem etwas. Danach fühle ich mich sowohl körperlich als auch geistig immer warm, entspannt und pudelwohl. Und der größte Vorteil ist, dass ich danach nicht erst noch nach Hause fahren muss, sondern mich sofort in meinen Sessel fallen lassen und die Füße hochlegen kann. :-)

Soweit also mein "Klagelied der Schwangerschaftswehwehchen". Vielleicht hiflt es der ein oder anderen Schwangeren ja, all das zu lesen und zu wissen, dass sie mit dieser oder jener Sache nicht alleine ist, und es da draußen noch andere Frauen gibt, denen es ähnlich ergeht oder erging.

Allen Mugeln (halb Mensch, halb Kugel ;-)) und solchen die's noch werden wollen, wünsche ich von Herzen alles Gute und eine möglichst beschwerdefreie Schwangerschaft.

Dicke Grüße,
Eure Änny


Nachtrag vom 30.10.2012:

Als hätte ich nicht genau deshalb diesen Post geschrieben... Ich hatte doch tatsächlich ein, zwei Sachen schon vergessen, die ich hiermit noch protokollieren möchte ;-)

Da wäre erstens eine zwar lästige, aber nicht ganz so dramatische, dennoch sehr klassische Begleiterscheinung: Juckreiz am Bauch. Da letzterer ja ganz schön schnell wächst und die Haut sich unglaublich stark dehnen muss, hat das zur Folge, dass einem ständig die Haut am Bauch kribbelt und juckt. Man würde sich am liebsten ständig kratzen, was in der Öffentlichkeit aber natürlich schlecht machbar ist ;-) Außerdem tut das der Haut auf Dauer auch nicht sonderlich gut. Deshalb habe ich mir vorsorglich jeden Morgen nach dem Aufstehen den Bauch gut eingecremt und hatte auch immer eine Creme dabei, um mich notfalls irgendwo auf eine Toilette verkrümeln und noch einmal nachcremen zu können, was relativ häufig vorkam. Welch eine Wohltat! Abends habe ich dann zusätzlich immer meinen Bauch eingeölt (oder mein Mann durfte ihn einölen und so auch mal mit seiner Tochter kommunizieren :-)), auch um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, was aber vermutlich leider mehr mit Veranlagung zu tun hat, als mit regelmäßiger Bauchpflege. Bisher habe ich keine Schwangerschaftsstreifen bekommen, und da der Bauch jetzt in den letzten zwei Wochen nicht mehr so rasant wächst, bin ich ziemlich zuversichtlich, dass ich von diesem "Übel" verschont bleiben werde.

Doch nicht nur der Bauch wächst. Auch eine "Etage höher" tut sich in den ersten Wochen deutlich etwas ;-) Die meisten von euch werden jetzt vielleicht sagen: "Ist doch toll, wenn man ein üppigeres Decolleté bekommt." Aber leider gab es diesen positiven Nebeneffekt nicht gratis. Wie beim wachsenden Bauch war das zum einen mit Juckreiz verbunden. Zum anderen war es bei mir aber auch ziemlich schmerzhaft. Teilweise war alles so emfindlich und gespannt, dass sogar ein weiches T-Shirt darauf weh tat. Ich kann hier nur empfehlen einen gut stützenden, nahtlosen, möglichst etwas gepolsterten BH zu tragen. Und cremen gegen den Juckreiz ist natürlich auch nicht verkehrt. Doch zu viel cremen war bei mir hier auch wieder nicht gut.

In den ersten paar Wochen hatte ich durch die Hormonumstellung nämlich auch ganz schön mit Hautunreinheiten und Pickelchen zu kämpfen. Von einer wunderschönen, von innen heraus strahlenden Haut, von der ja im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oft gesprochen wird, konnte bei mir erst einmal überhaupt nicht die Rede sein. Auch meine Haare wurden zunächst richtig strohig, stumpf und glanzlos und ließen sich sehr schlecht kämmen. Doch kurz nach dem Verschwinden der Übelkeit besserte sich mein Hautbild und auch meine Haare wurden ansehnlicher. Etwa um den 7 oder 8. Monat stimmte dann endlich das Klischee: Glänzende, kräftige Haare und eine Haut wie ein Babypopo - letztere allerdings auch wieder nur bedingt. Bei mir wurden die Pickelchen durch Grießkörnchen "ersetzt", besonders um die Augen herum. Leider gehen diese meist nicht mehr von alleine weg. Aber was tut man nicht alles für den Nachwuchs ;-)
Seit etwa 2 Wochen werden Haut und Haare nun auf einmal richtig fettig. Ernährungs- oder pflegetechnisch habe ich nichts verändert. Ich stelle nur fest, dass ich morgens oft schweißgebadet aufwache, und da kommen wir auch schon zum nächsten Thema.

Hitzewallungen sind nämlich auch nicht untypisch. Diese sind bei mir ebenfalls erst in den letzten paar Wochen dazugekommen. Manchmal sitze ich einfach nur ruhig zuhause auf meinem Fernsehsessel, die Beine bequem hochgelegt, und mit einem Mal wird es mir tierisch warm und das Blut steigt mir in den Kopf, als wenn mir etwas furchtbar peinlich wäre. Das gleiche passiert auch immer etwa ein oder zwei Minuten, nachdem ich in die S-Bahn eingestiegen bin. Ich sitze ganz ruhig da (ohne mich vorher abgehetzt zu haben!), habe schon vorsorglich meine Jacke ausgezogen, obwohl ich nur 2 Stationen fahren muss, und trotzdem wird es mir auf einmal unglaublich warm, als wenn eine Welle in mir aufsteigt.
Manchmal richtig unangenehm heiße Füße habe ich übrigens nun schon seit Beginn der Schwangerschaft, obwohl ich sonst immer - typisch Frau - unter Eisfüßen litt. Aber dass mir insgesamt am ganzen Körper wie aus dem Nichts warm wird, das kannte ich bisher überhaupt nicht.
Tja, diese Hormone... :-)

Seit etwa 3-4 Wochen, habe ich nun damit zu kämpfen, dass der Bauch ständig im Weg ist, besonders beim Socken anziehen. Ich war noch nie sonderlich gelenkig, aber so langsam fühle ich mich echt bewegungsunfähig, auch wenn das nicht wirklich der Fall ist. Wenn ich wirklich will, oder keine Hilfe da ist, geht fast alles irgendwie, aber es ist so uuunglaublich anstrengend. Beim normalen Sitzen auf einem Stuhl liegt mein Bauch jetzt auf meinen Oberschenkeln auf. Um Socken anziehen zu können, hebe ich immer jeweils ein Bein mit beiden Händen auf mein anderers Knie, halte kurz die Luft an, um mich ein Stück nach vorne beugen zu können und stülpe dann schnell die schon zuvor aufgekrempelte Socke über meine Zehen. Dann noch mal kräftig durchatmen und anschließend wieder kurz Luft anhalten, um die Socke vollständig hochzuziehen.
Mit den Schuhen habe ich es da zum Glück einfacher, weil ich nun auf Gummistiefel umgestiegen bin, eine Leihgabe meiner lieben Nachbarin :-)
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Freitag, 12. Oktober 2012

Sandalen und Gummistiefel.

Da bin ich wieder, erholt und irgendwie doch ziemlich geschafft, aber glücklich zurück vom vorerst letzten (Kurz)Urlaub in trauter Zweisamkeit (soweit man das bei der Murmel noch sagen kann ;-)). Super schön war es auf Deutschlands größter Insel Rügen. Mit dem Wetter hatten wir zwar ziemlich Pech, da mein Mann aber ein wunderschönes Bio-Hotel mit großem Spa-Bereich direkt im Stadtzentrum von Binz gebucht und wir uns sogar mal einen Mietwagen genehmigt hatten, war das gar nicht schlimm. Sicher wären Erinnerungsfotos mit Sonnenschein schöner gewesen, aber man kann nicht alles haben ;-)

Hier ein paar Impressionen im Schnelldurchlauf :-)


Bei fiesem Dauerregen, Sturm mit Orkanböen und herbstlichen Temperaturen konnten wir um so mehr unser wunderschönes Zimmer...


... und den tollen Wellnessbereich des Hotels genießen. 


Vom Teilmeerblick und dem tollen Ausblick auf das altehrwürdige Kurhaus 
hatten wir leider nur am Morgen der Abreise noch ein wenig.


Die Rückfahrt führte uns schließlich über die Deutsche Alleenstraße und Deutschlands längste Brücke zurück auf's Festland, wo wir auch noch einen Abstecher zu Karls in Rövershagen machten, eine kuriose Mischung aus Freizeitpark, Fressmeile, Bauernmarkt, Kitsch und Kunst :-)


Schön war's! :-) 

Und auch wenn die Rückfahrt doch merklich anstrengender war, als zu Zeiten ohne Babybauch, ich bin sehr froh, dass wir die Gelegenheit noch einmal nutzen konnten, zu zweit wegzufahren.

Liebe Grüße,

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Mittwoch, 26. September 2012

Projekt: Patchworkdecke - Teil I

Nach einer sehr langen Pause habe ich vorgestern endlich einmal wieder an meinem "Großprojekt Patchworkdecke" weitergearbeitet. Es soll eine Tagesdecke für unser Gästebett werden. Ich habe zwar schon viele kleinere Dinge genäht - Kissenbezüge, Vorhänge, Kleidungsstücke, Taschen etc. - aber noch nie etwas derartig Großes, Langwieriges und Kniffliges. Einen Plan, wie ich die Decke aussehen soll bzw. wie ich sie anfertigen möchte, habe ich mir überlegt - teils von Patchworkbüchern und -zeitschriften inspiriert, teils selbst ausgedacht. Ob das dann alles genau so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe, wird sich zeigen. Bisher komme ich aber ganz gut voran. Es folgt also nun ein sehr ausführlicher, aber reich bebilderter Bericht über meine bisherige Schnipselarbeit :-)

Quadrate schneiden gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsarbeitsschritten beim Patchworken, aber es ist nun mal ein notwendiges "Übel". Zum Glück hatte ich vorgestern schon welche vorbereitet. So fiel der Wiedereinstieg nach der langen Pause leichter. Als Nahtzugabe habe ich übrigens 0,75cm hinzugerechnet.
Eigentlich wollte ich alle Patches zuvor auch noch mit Zickzackstich säumen, doch gerade bei den gröberen Stoffen zog sich der Stoff immer zusammen. Deswegen habe ich mir das Säumen nun gespart.
Die Stoffe habe ich alle über das Internet bestellt. Sie sind von der Machart und dem Material alle ziemlich unterschiedlich. Von groben Polsterstoffen bis hin zu feinen Bekleidungsstoffe, von Baumwolle über Mischgewebe bis zu Polyester ist alles dabei. Wichtig war mir nur, dass sie irgendein rosa-rot-grünes Blumenmotiv auf weißem, grauem oder beigem Grund haben.

Hier ein Foto nach der Hälfte meines Tagwerks nach dem Wiedereinstieg. Den langen Streifen links im Bild, der nur teilweise zu sehen ist, hatte ich zuvor schon angefertigt.
Im Hintergrund könnt ihr ganz gut sehen, wie ich bei der Arbeit vorgegangen bin. Als aller erstes habe ich die unterschiedlichen Quadrate bunt gemischt vor mir so auf den Boden gelegt, wie sie später zusammengenäht werden sollen. Man sollte dabei möglichst zufällig vorgehen. Zwar habe ich schon darauf geachtet, dass nicht immer wieder zwei oder mehrere Quadrate des selben Stoffes nebeneinanderliegen, aber man sollte nicht zu viel planen. Zum Schluss ergibt gerade das erst vermeintliche Chaos ein besonders schönes Gesamtbild. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie völlig unterschiedliche Stoffe, die einzeln nebeneinandergelegt überhaupt nicht zusammenpassen, im Patchwork wunderbar harmonieren. Damit die unterschiedlichen Stoffe noch besser eine Einheit bilden können, ordne ich die Quadrate immer mit durchlaufender Fadenrichtung an (falls eine zu erkennen ist), in meinem Fall horizontal. Besonders bei groben, leinenartig gewebten Stoffen, wie ich sie unter anderem verwendet habe, ergibt dies einen schönen Effekt.
Nun aber wieder zurück zu den eigentlichen Arbeitsschritten. Zunächst habe ich immer 4 Quadrate in einer Reihe mit Stecknadeln zu Streifen verbunden. Die Anzahl ist jedoch abhängig von der Größe der Decke. Bei mir bot sich die Zahl "4" an, weil der Patchworkteil der Decke 16 Patches breit ist. Um den Überblick nicht zu verlieren bietet es sich deshalb an, das Ganze sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung vierzuteilen, sodass man wieder Quadrate erhält, dazu aber später mehr.

Nach dem Aneinanderheften der einzelnen Patches empfiehlt es sich sehr z.B. immer die obere, linke Ecke eines jeden Streifens mit einer Stecknadel zu markieren. So kann man später nicht so leicht die Richtung, in der sie im Gesamtkunstwerk lagen, verwechseln.
Beim Setzen der übrigen Nadel ist selbstverständlich zuvor schon darauf zu achten, dass der Kopf beim Nähen immer zum Näher gewandt ist und die Naht an der rechten Kante gesetzt wird, also links der restliche Stoff liegt. Dadurch kann man beim Nähen die Nadel leicht herausziehen und muss den ganzen Stoff nicht unter dem Nähmaschinenarm "durchwursteln". Anschließend können die Viererstreifen Stück für Stück zusammengenäht werden. Ich habe bei meiner Decke immer erst alle Viererstreifen für eine Gesamtfläche von 4X16 Quadraten zusammengenäht. Das grenzt zwar an Fließbandarbeit, aber es spart Zeit, und außerdem: Patchworken hat sowieso sehr viel mit Akkordarbeit gemein ;-)


Auch wenn es nicht sonderlich viel Spaß macht, Fäden versäubern muss sein, besonders, wenn man wie in meinem Fall die Ränder der einzelnen Patches nicht gesäumt hat. Ich habe es mir angewöhnt nach jeder einzelnen Naht die Fäden sowohl am Nahtanfang als auch am -ende immer gleich mit einem dreifachen Knoten zu sichern und auf ca. einen 3/4cm Länge abzuschneiden. Erstens sind so die Fäden nicht mehr im Weg und die Gefahr, dass sie sich beim weiteren Nähen in der Maschine verheddern, gebannt. Zweitens ist es noch viel schlimmer ganz zum Schluss hunderte von Fäden versäubern zu müssen. Das macht dann wirklich keinen Spaß mehr! ;-)
Nach dem Fertigstellen eines jeden Streifens legt man diesen am besten wieder in der richtigen Anordnung zurück zwischen die bereits fertigen und noch nicht fertigen Viererstreifen. Hier hilft einem dann übrigens die schon erwähnte Stecknadel an der linken, oberen Ecke!

Wenn alle Streifen fertig sind, die man sich für's Erste vorgenommen hat, geht es ans Bügeln. Beim Aufheizen des Eisens bitte darauf achten, was der empfindlichste Stoff maximal an Hitze aushält.
Das Foto links ist zwar schon von einem späteren Arbeitsschritt, aber es zeigt gut, wie man beim Bügeln vorgeht. Nach dem Bügeln der linken Seite kann man das Ganze auch noch einmal vorsichtig von rechts Bügeln.

Nun können die Viererstreifen der Länge nach aneinandergeheftet werden. Dabei habe ich immer zwei Streifen (in der richtigen Richtung) rechts auf rechts übereinandergelegt und an den inneren beiden Quernähten begonnen...


... diese festzustecken. Es ist sehr, sehr wichtig, dass man hier ordentlich arbeitet. Wenn die Quernähte schon beim Aneinanderheften nicht genau aufeinanderliegen, ergibt sich später im Gesamtbild auch keine von Reihe zu Reihe durchgehende Naht.
Nach dem Fixieren aller Nahtstellen kann man auch dazwischen jeweils noch 1-2 Nadeln setzen.

Die Nadel, die ich vorher zum Markieren der oberen, linken Ecke verwendet habe, fällt dabei an dem einen Streifen weg. Im Bild ist sie gut zu sehen. Man kann sie jetzt einfach zum Zusammenheften "wiederverwerten". Zur Orientierung hat man ja immer noch die Nadel des anderen Viererstreifens, der weiterhin die obere, linke Ecke des nun 2X4 Patches messenden Gesamtstückes markiert.

Fertig zusammengeheftet sehen die zwei Streifen dann so aus...
 ... und so, wenn man sie auseinanderklappt und die rechte Seite oben liegt.
Als nächstes kann man entweder die Streifen zusammennähen, oder aber gleich den nächsten und daran wieder den übernächsten Streifen anheften, bis man wieder ein komplettes Quadrat aus 4X4 Patches erhält. Ich habe beide Varianten ausprobiert. Erst alles zusammenzuheften spart Zeit, kann allerdings auch ungenauer werden. Zwischen Zusammenheften und Nähen zu wechseln hat den Nachteil, dass man eben die Tätigkeit wechseln muss, was gleichzeitig aber auch ein Vorteil sein kann, weil es etwas abwechslungsreicher ist. Ich persönlich habe mich für letztere Variante entschieden. Der Einfachheit halber erkläre ich die nächsten Schritte aber trotzdem anhand der ersten Methode.

So sieht das gute Stück dann aus, wenn man 3 Streifen aneinandergeheftet hat.
 
Hier noch einmal die Vorgehensweise: Der nächste Streifen wird einfach immer wieder rechts auf rechts in der entsprechenden Richtung auf das vorherige Stück gelegt.
Dann kann aber endlich genäht werden.
Ein wenig knifflig hierbei sind die schon vorhandenen Quernähte, oder besser gesagt, die Nahtzugaben dieser Nähte. Damit es hier nicht ein großes Durcheinander gibt, sollte man darauf achten, dass die Zugaben zweier Teile auch beim Nähen immer in die entgegengesetzte Richtung zeigen und glatt anliegen - genauso, wie man diese zuvor umgebügelt hat. Manchmal verheddert sich nämlich das vorangehende Stückchen und klappt um.

Genau so sollte das Ergebnis dann aussehen. Näht man die Nahtzugabe nämlich im umgeklappten Zustand an, hat man plötzlich drei Lagen Stoff übereinanderliegen, was später in der fertigen Decke wie ein dicker Knubbel aussehen kann.

Nach dem Nähen sieht die rechte Seite des großen Quadrats schließlich so aus...


 ... und so die linke Seite. Jetzt müssen nur noch wieder die Nahtzugaben umgebügelt werden, und schon kann man sich an das nächste Quadrat machen.


Hier noch einmal ein Foto vom fertig gebügelten Zustand. Das Ganze ist dadurch deutlich flacher geworden.

Hat man alle großen Quadrate einer Reihe fertig gestellt, so kann man diese jeweils immer zwei und zwei zusammenheften, aneinandernähen und anschließend die beiden so enstandenen 8X4 großen Rechtecke mit den kurzen Seiten zusammenfügen. Die Arbeitsweise ist dabei dieselbe, wie zuvor bei den Viererstreifen. Man muss nur noch etwas genauer darauf achten, dass alles gerade aufeinanderliegt. Dabei nicht auf Details achten, sondern immer das Gesamtbild im Auge behalten! Es wird mit ziemlicher Sicherheit das ein odere andere Mal passieren, dass die Nähte irgendwo nicht ganz zusammenpassen. Das macht aber meiner Meinung auch nicht wirklich viel, solange man bei der nächsten Naht das Ganze wieder etwas ausgleicht. Bei solch einem bunten Muster fallen kleine Unregelmäßigkeiten nur bei sehr genauem Hinsehen auf. Wenn alle Nähte ganz exakt ineinander übergehen, die gesamte Decke zum Schluss aber auf der einen Seite 10cm länger ist, als auf der anderen, ist das viel gravierender. Und letztendlich ist es doch immer noch Handarbeit, und das darf man, wie ich finde, auch sehen! :-)


Je länger die Nähte werden, desto schwieriger wird es die Teile aneinanderzufügen.
Doch mit ein bisschen Fingerspitzengefühl ist es machbar. Im Zweifelsfall ist es auch mal ganz ratsam sich vor dem Zusammennähen einen Schritt zurückzutreten und sich das Ganze noch einmal etwas mehr aus der Ferne anzusehen. Was im Leben funktioniert, schadet ganz sicher auch nicht beim Nähen ;-)








 Bevor ich jetzt aber ins Philosophieren abdrifte, hier nun endlich mein bisheriges Zwischenergebnis.


Das war's erst mal soweit. Selbstverständlich werde ich euch über dieses "Großprojekt" weiter auf dem Laufenden halten. Und ich mach mich jetzt erst mal wieder an die Arbeit. :-)

Liebe Grüße,





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